Kräuterpädagogin
Gesundheitsberaterin


Die Königskerze


und nun zu einem wahrlich imposanten, königlichen Gewächs. Der Königskerze. Auch Wollkraut oder Wollblume genannt. Sie hat ja eine ziemlich dichte Blattbehaarung. Die schützt sie nicht nur vor Schnecken und großer Hitze, sondern sie hat im Winter gleich ein warmes Mäntelchen um.

Zwei Jahre braucht sie um sich auf die Blütenpracht vorzubereiten aber dann blüht sie in einer Fülle und schenkt uns über einen langen Zeitraum Tag für Tag neue Blüten - nicht alles auf einmal. Wer Zeit und Muse hat, sollte sich das Naturschauspiel nicht entgehen lassen, wenn sich morgens nach einer inneren Uhr die Blüten öffnen. Am frühen Vormittag ist dann die Blütenpracht entfaltet und voller Heilstoffe und Lebenskraft. Das wissen auch die Bienen und Hummeln, die rechtzeitig zur Stelle sind und eifrig süßen Nektar sammeln, denn bald werden die Blüten abfallen. Aber am nächsten Tag beginnt das Naturschauspiel von vorne.

Für die vielen abgefallenen Blüten am Boden gibt es auch eine nette Geschichte. Es heißt es wären die Elfen dafür verantwortlich, die im Mondenschein um die königliche Kerze schwirren und mit Ihren Flügelchen immer wieder an die Blüten stupsen bis diese abfallen.

Die Blüten sind natürlich für uns eine Kostbarkeit und das samtig schillernde Goldgelb der Blüten in den Händen zu halten ist wie die Sonne zu Sammeln. Schon beim Sammeln entsteht ein wohliges Gefühl und schon Hildegard von Bingen empfahl die Blüten bei Schwermütigkeit.

Nicht nur die Seele erhellen die sonnengleichen Blüten. Die ganze Kerze wurde im Mittelalter in Pech oder Teer getaucht und diente als Fackel. Daher auch der Name Königkerze. Die getrockneten, wolligen Blätter dienten in feine Streifen geschnitten als Docht und die flaumigen Blätter angezündet brannten wie Zunder.

Doch für unser Wildapotheke verwenden wir vor allem die Blüten. Und hier zeigt sich wieder die unvergleichliche Vielfalt der Natur. WIr können sie unterschiedlich verwenden. Wenn wir einen Reizhusten haben verwenden wir die Blüten als Kaltauszug. Das heißt wir machen keinen heißen Tee, der die Schleimstoffe zerstören würde. Aber wenn wir den Husten lösen wollen machen wir einen auswurffördernden Tee. Hier werden wieder andere Inhaltsstoffe, die sogenannten Saponine aktiviert. Faszinierend oder?

Außerdem ist in den Blüten auch noch ein Stoff enthalten der auch im Spitzwegerich ist. Man nennt ihn Aucubin. Hier können wir die keimhemmende Wirkung der frischen Blüten in einer Tinktur einfangen. Ein ideales Mittel bei Katharren der oberen Luftwege.

Doch man kann auch eine wohlschmeckende, schnelle , kulinarische Hustenmedizin herstellen. Eine Handvoll Königskerzenblüten mit weicher Butter vermischen aufs frische Brot mit Thymian und Honig - einfach köstlich.

E-Mail
Anruf
Karte
Infos