12.03.2024

Die Vogelmiere

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Die Vogelmiere, Stellaria media, ein Nelkengewächs. Stellaria bedeutet soviel wie “Sternchen”. Der Name Vogelmiere könnte von der Tatsache kommen das reiche Städter sie früher als vitaminreiches #Grünfutter für ihre Stubenvögel bei Händlern kauften. Man kennt sie als Hühner- oder Mäusedarm, wenn man sie pflückt, dehnen sich im Stängel die Wasserleitbahnen wie ein Gummiband. So zart und zerbrechlich das Sternchenkraut aussieht, so stark ist seine Lebenskraft.

Sie enthält sehr viel Vitamin C und B und ist ein Schatz an Mineralien und Spurenelementen. Reichlich Kalium, Calcium und Magnesium, Eisen und Selen. Das breite Spektum an Inhaltsstoffen wie Kieselsäure, Saponinen, Schleimstoffen, Flavonoiden, Phytoöstrogene etc. spricht für seine antioxidative, entgiftende, reizlindernde, entzündungshemmende, schleimlösende und stoffwechselanregende Wirkung.

Und dazu ist ihre grüne Kraft das ganze Jahr verfügbar. Die Vogelmiere blüht nahezu ununterbrochen, wächst und keimt sogar unter der Schneedecke. Ein perfektes Kraut für die Frühjahrskur zur inneren Reinigung, Entschlackung und Kräftigung des gesamten Organismuses. Früher ein geschätztes Mittel gegen Skorbut.

Sie schmeckt aromatisch, süßlich nach Erbsen oder jungem Mais und gleicht den Geschmack von bitterem Wildgemüse aus. Die Triebspitzen als Wildsalat, Pesto, in Quark oder als Spinat oder Smoothie.

In der Volksheilkunde wohl bekannt bei Husten, Asthma, Leberbeschwerden und Hautthemen. Sie wird als Tee, Tinktur, heissem Umschlag oder als Salbe bei kleinen Wunden und Abszessen verwendet. Auch bei Insektenstichen sind die frischen Blätter eine Wohltat. Pfarrer Kneipp nannte den “Hühnerdarm” auch Lungenkraut, weil es auflösend und schleimlösend wirkt, auch bei Hämorrhoiden, Nieren- und Blasenverschleimung und bei Wunden und alten, faulen Geschwüren.

In der Homöopathie wird sie bei Rheuma, Gelenkentzündungen, Bronchitis und Schuppenflechte eingesetzt. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) kennt sie bei Hauterkrankungen und Erschöpfungszuständen.

Überraschend positive Wirkung ergaben sich bei leicht erhöhtem Blutdruck und Cholesterinspiegel und die antivirale Wirkung bei Hepatitis B. Sie gilt als natürlicher Appetitzügler und Anti-Aging-Mittel in der Kosmetikindustrie.

Sie liebt frische, feuchte Böden, es heisst wo die Miere wächst ist der Boden gut. Sie ist einjährig sät sich aber überschwenglich aus und gilt als “Unkraut”. Wenn Regenwetter im Anmarsch ist macht sie ihre Sternchenblüten zu.

Die Vogelmiere ist wertvolle Nahrung für Wildtiere vor allem in der Jahreszeit in der sonst nichts wächst, Vögel lieben die Samen. Sie schützt Böden vor dem Austrocknen und Erosion, indem sie eine schützende Schicht bildet und als Mulch bringt sie die Nährstoffe wieder in den Boden zurück.

Und doch wird sie von Gärtnern gefürchtet und bekämpft ???

Dagmar - 13:35 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen

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